Der Wallfahrtsort
Im reizvollen oberbayerischen Alpenvorland, zwischen München, Passau, Salzburg und unweit des Chiemsees liegt Altötting - das von Papst Benedikt XVI. so bezeichnete "Herz Bayerns".
Seit über 1250 Jahren ist die Stadt geistliches Zentrum Bayerns und über 500 Jahre bedeutendster Marienwallfahrtsort Deutschlands. Ziel der jährlich mehr als 1 Million Pilger und Besucher ist die "Schwarze Madonna", in dem vermutlich um 700 als Taufhaus errichteten Oktogon der Gnadenkapelle. Der kleine Kirchenbau liegt in mitten des weiten, von Barockgebäuden gesäumten Kapellplatzes.
Über Altötting schrieb das amtierende Oberhaupt der Katholischen Kirche: " Ich habe das Glück, ganz in der Nähe von Altötting geboren zu sein. So gehören die gemeinsamen Wallfahrten mit meinen Eltern und Geschwistern an den Gnadenort zu meinen frühesten und schönsten Erinnerungen…".
Der Kapellplatz
Der Altöttinger Kapellplatz, das Zentrum der Stadt und der Wallfahrt, ist kein Stadtplatz im üblichen Sinne. Er ist nicht als Markt- und Handelsplatz und auch nicht als Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens angelegt, sondern – ganz eine Schöpfung des Barock – gleichsam als Bühne eines geistlichen Schauspiels: der Wallfahrt. "Von jeder Haustür geht ein Weg nach Altötting", sagt ein altes bayerisches Wort. Hier, am Kapellplatz von Altötting, münden alle diese Wege, die viele Millionen Menschen in fünf Jahrhunderten gegangen sind, und die Altötting zum "religiösen Herzen Bayerns" werden ließen.
Zentral ist dieser Platz angelegt, mit weiten Rasenflächen, die schon der gelehrte Altöttinger Stiftspropst Dr. Martin Eisengrein vor über 400 Jahren in seinem Buch "Unsere Liebe Frau zu Alten Oetting" als grüne Matten" erwähnte. Kirchenbauten sowie geistliche und weltliche Repräsentationsgebäude prägen das Bild des Platzes, an dem viele Jahrhunderte in den verschiedensten Stilrichtungen gebaut wurde. Die markantesten Bauwerke sind neben der Gnadenkapelle die in ihrer heutigen Gestalt gotische, zweitürmige Stiftspfarrkirche im Süden des Platzes, die St. Magdalena-Kirche im Osten mit ihrer dem Platz zugewandten Fassade im Stil des Jesuitenbarock, der daneben gelegene "Kongregationssaal" der Marianischen Männerkongregation, westlich im Anschluss an die Stiftspfarrkirche der wohl schon aus dem 13. Jahrhundert stammende Bau der Stiftspropstei (heute Berufsfachschule für Musik), der sein heutiges, barockes Gewand im Jahre 1683 erhielt. |